Eine alte Legende erzählt:

Buddha thronte hoch über den Wolken, links und rechts von ihm saßen zwei kleine, langhaarige Hunde, die seine Wächter waren. Bedrohte etwas den Buddha, ihren Herrn, verwandelten sie sich in riesenhaft große Löwenhunde und kämpften so gegen die Gefahr. War der Kampf vorüber, wurden sie wieder zu den kleinen, langhaarigen Hunden und setzten sich links und rechts von Buddhas Thron, um weiter zu wachen.

Daher leitet sich auch der Mythos um den Schneelöwen („der Löwe Buddhas“) ab, ein Symbol Tibets welches auch wir für unsere Seiten gewählt haben. Es ist nicht überliefert, ob es jemals überhaupt Löwen in Tibet gegeben hat.

„Löwenhund“ – Der Löwe und der Lhasa Apso.

In der tibetischen Geschichte und Kultur spielt der Löwe eine große Rolle. Die stilvolle Löwenfigur (sie erinnert mich an den Orient) sieht man dargestellt in Gemälden, Zeichnungen und Skulpturen; sie nimmt sogar renommiertere Plätze ein, als die zwei Löwen, die links und rechts vom Zeremonienstuhl des Dalai Lamas sitzen.
 
Die Berühmtheit des Löwen selbst kann in diesem weit entfernten Land nur als etwas Mystisches angesehen werden, da Tibet nie die Heimat von Löwen war. Das Vorhandensein des Löwen in der tibetischen Kultur rührt einfach daher, dass die Tibeter eine gemeinsame Religion mit ihren Nachbarländern hatten: die Religion des Ostens, in der der Löwe einen großen Platz einnimmt.
 
Nun mag das bloße Fehlen des Löwen in Tibet der Grund dafür sein, dass er so verehrt wurde. Bewundert von fern von den Einwohnern des Landes war es einfach, Kraft und Würde auf den Löwen zu übertragen, da das Tier selbst nie etwas mit dem täglichen Leben der Tibeter zu tun haben würde.
 
Beinahe so wie es der tibetische Löwe tut, zieht der kleine Löwenhund seinen Weg durch die Geschichte  und Kultur des tibetischen Lebens. Weil die Tibeter höchste Ehrfurcht vor dem großen Löwen hatten, galt diese starke Bewunderung ebenso für ihren kleinen Palastwachenhund, der in Zusammenarbeit mit dem grimmigen Mastiff (Do Khyi)  hervorragende Arbeit leistete. Es mag sein, dass die Tibeter den Mut und die Furchtlosigkeit der großen Katze auf den kleinen Hund übertrugen; es mag auch sein, dass die goldene Erscheinung des  Apsos  zusammen mit seinem verschwenderischen Fell die Tibeter inspirierte, ihren kleinen Wachhund mit dem König der Tiere zu vergleichen. Mit dem Löwen hat der Lhasa Apso nicht nur Ähnlichkeit wegen seiner goldenen Farbe (eine von vielen verschiedenenfarbenen Möglichkeiten), sondern auch wegen seiner „Mähne“ von Haaren, die von seinem Kopf bis weit über die Schultern fällt.
 
Eine andere Verbindung zwischen Lhasa Apso und dem Löwen ist in uralten Nachbildungen zu sehen: Ein kleiner Hund, dem Apso sehr ähnlich, sieht man zu Füßen der mythischen Gottheit der Gelehrsamkeit sitzen. Erzählungen der tibetischen Geschichte berichten, dass sich auf Befehl dieses Gottes der kleine Hund in einen großen Löwen verwandeln kann, um jeder Gefahr, die ihm widerfährt, zu entkommen.

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